TEXT
NEUE HÄUSER
1. Das Haus liegt leicht erhöht am Rand der schmalen Straße. Früher, wenn das Wasser kam, war es nur mit dem Boot erreichbar, so wird es mir gesagt. Mit seinen Pferdeställen, dem Schweinestall und den anderen Teilen des Hofes, die jetzt leer und verlassen sind. Bevor die Deiche gebaut wurden, war es möglich, auf Schlittschuhen zum nächstgelegenen Ort zu fahren, in einem Winter, wie ich ihn jetzt schneeweiß vor mir liegen sehe. Vor allem bin ich allein. Hinter der wetterschiefen Tür, in der zugigen Küche mit dem hellgrünen Anstrich, den braunmelierten Kacheln, dem schmutzstarren PVC-Boden. Ich arbeite in Schichten. Schichten von Staub, Schichten von Farbe, Schichten verschieden strukturierter Baumaterialien. Ich fange an und kann nicht mehr aufhören, bis die Substanz auftaucht, Lehm und Strohhäcksel und Kalkanstriche, sorgsam bemalt oder bedruckt mit einem bläulichen Blumenmuster. Das Licht ist karg, Novemberlicht, Dezemberlicht, Baulampenlicht. Meinen Anzug trage ich immer und täglich, es ist ein blauer Anzug aus Jeansstoff, der geeignete Schutz für die Arbeit, die zu tun ist. Nach vielen Tagen, die ich nicht anfange zu zählen, spüre ich die Bewegung, das Material beginnt sich zu zeigen. Es fällt mir nicht ein, das Radio anzustellen.
(...)
(...)
